Das Telefoninterview

27.04.2021 | Arbeitnehmer Ratgeber

Das Telefoninterview

Agenda:

  1. Telefoninterview im Bewerbungsprozess
  2. Einladung zum Telefoninterview
    1. Beispiel Bestätigungsschreiben
  3. Arten des Telefoninterviews
  4. Die Vorbereitung
  5. No-Go’s im Telefoninterview / Videointerview:
  6. Verabschiedung

Das Telefoninterview wird immer wichtiger im Bewerbungsprozess. Wie Du Dich richtig darauf vorbereiten und achten solltest, werden wir Dir erklären.

Telefon- oder Videointerviews stehen in der heutigen Zeit ganz weit oben im Einstellungsprozess. Viele Unternehmen nutzen dies als Vorstufe zum Bewerbungsgespräch. Dadurch kann der Personaler eine Vorauswahl treffen und die jeweiligen Kandidaten zum Bewerbungsgespräch einladen.

Telefoninterviews sind nicht nur zeitersparender, sondern bringen auch wirtschaftliche Vorteile für das Unternehmen und für den Bewerber mit.

2. Einladung zum Telefoninterview 

Solltest Du eine Einladung zu einem Telefoninterview erhalten, dann bestätige den Termin schriftlich via E-Mail und achte drauf Dich für die Einladung zu bedanken.

2.1 Beispiel Bestätigungsschreiben:

Betreff: Bestätigung

Sehr geehrte Frau Mustermann/ Sehr geehrter Herr Mustermann,

mit Freude erreichte mich heute Ihre Einladung für ein Telefoninterview für die Stelle (Jobbezeichnung). Gerne bestätige ich Ihnen den Termin am xx.xx.xxxx um 11:11 Uhr. Sollte es kurzfristig zu Änderungen kommen, erreichen Sie mich direkt unter der (Mobilnummer.)

Mit freundlichen Grüßen

(Vor- und Nachname)“

Vereinzelt nutzen Personaler auch den „Überraschungsmoment“ und rufen ohne Vorankündigung an, um den Bewerber zu prüfen. Solltest Du die spontane Herausforderung annehmen, zeigt das dem Unternehmen, dass Du spontan, flexibel und selbstsicher bist. Natürlich ist es Dir frei zu entscheiden, ob Du das spontane Telefoninterview annimmst oder lieber einen festen Termin bevorzugst. Solltest Du Dich für einen festen Termin entscheiden, dann entschuldige Dich kurz und knapp ohne Dich großartig zu rechtfertigen und vereinbare für die nahe Zukunft einen weiteren Termin, sofern die Möglichkeit noch besteht.

 

3. Arten des Telefoninterviews

Solltest Du in Deiner Einladung oder im Vorgespräch eine Zeitangabe erhalten, kannst Du ungefähr erahnen was Dich erwartet:

Ein Telefoninterview was in der Regel für 15 bis 20 Minuten angesetzt wird, ist meistens ein kurzes Gespräch um Rückfragen bezüglich der Bewerbung zu klären:

Sie haben 3 Jahre als Schweißer gearbeitet, welche Programme haben Sie dort benutzt?“.

Hier geht der Gesprächspartner gezielt auf Deine Person und Deinen Lebenslauf ein wie z.B.

 „Sie leben seit 25 Jahren im gleichen Ort. Sind Sie bereit für die Stelle umzuziehen?“ oder

„Sie haben 5 Jahre als Lagerist gearbeitet, haben Sie während der Zeit auch mit dem Zoll zu tun gehabt?“.

Annahme: In Deinem Lebenslauf ist nachzuweisen, dass Du zwei Jahre keine Beschäftigung hattest. Vor diesem Hintergrund könnte die Frage gestellt werden: “ Was haben Sie in dieser Zeit gemacht?“

Beantworte diese Frage ehrlich, warum Du keine Beschäftigung oder warum Du keine genauen Angaben zu diesem Zeitpunkt gemacht hast. Vielleicht hast Du z.B. in dieser Zeit ein freiwilliges soziales Jahr gemacht, oder warst in der Elternzeit oder konntest Krankheitsbedingt nicht arbeiten.

Sollte der Personaler die Dauer für das Gespräch für 45-60 Minuten ansetzen, kannst Du Dich auf ein intensiveres Interview vorbereiten. Hier geht der Personaler mehr auf die Tätigkeit im Sinne von was erwartet den Kandidaten auf die Tätigkeit und spielt verschiedene Szenarien und Testfragen mit Dir durch, wie Du in gewissen Situationen reagieren würdest. Ein Beispiel dafür wäre „Wie würden Sie agieren/reagieren, wenn die Spedition die falsche Ware liefert?“ oder “ Sie haben die falschen Adressen erhalten und können daher den Zeitplan nicht einhalten. Wie gehen Sie mit der Situation um und wie reagieren Sie um den Zeitplan einzuhalten?“

 

4. Die Vorbereitung:

Schaffe Dir eine ruhige Umgebung und beseitige alle Störgeräusche, die das Telefonat beinträchtigen könnten.

Stelle klar, dass Dein Telefon an dem Tag ausreichend Empfang und genügend Akku hat.

Teile Deinen Freunden und Familie mit, dass sie Dich in dem Zeitraum nicht anrufen sollen.

Mach Dir im Vorfeld Notizen und Anmerkungen, die abgefragt werden könnten.

Notiere Dir Fragen und Informationen bezüglich des Unternehmens und der ausgeschriebenen Stelle.

  • Die Größe des Unternehmens
  • Informationen bezüglich des Gründungsjahrs, Mitarbeiter und Standorte
  • Die Produkte
  • Die Branche
  • Aufstiegsmöglichkeiten

Bereite Dich vor und schau Dir nochmal beliebte Fragen für Vorstellungsgespräche an.

Sollte der Interviewpartner bekannt sein, solltest Du Dich im Vorfeld auf der Firmenhomepage über ihn Informieren und Dir den Namen Notieren.

Die meisten Telefoninterviews starten mit einer kurzen Begrüßung und Selbstpräsentation. Mach Dir im Vorfeld dazu ein paar Stichpunkte als Gedächtnisstütze, um alle wichtigen Themen anzusprechen. Achte darauf, dass Du keine ganzen Sätze oder Texte aufschreibst. Dies führt dazu, dass Deine Antworten statisch und monoton rüberkommen. Lege Dir Deine Bewerbungsunterlagen zurecht, um direkt auf Fragen eingehen zu können wie z.B. „Im Jahr 2013 waren Sie bei der Mustermann AG beschäftigt. Welche Tätigkeit haben Sie dort ausgeübt?“

Stell Dir ein Glas Wasser parat. Ein trockener Mund ist unausweichlich in einem etwas längeren Interview. Schaffe Dir die richtige Atmosphäre für das Gespräch. Setz Dich am besten an einen geordneten Schreibtisch oder Küchentisch (Keine Ablenkungsmöglichkeiten). Die Stimme ist auschlaggebend während eines Telefoninterviews. Versuche daher immer selbstbewusst zu reden und meide Wörter, die Dir schwerfallen richtig auszusprechen. Deine Körpersprache beeinträchtigt zusätzlich Deine Stimme. Nehme daher eine aufrechte Sitzposition ein. Lege Dir einen Notizblock und Stift zurecht um Dir wichtige Informationen zu notieren und Fragen aufzuschreiben.

Gehe offen auf Deine Freunde und Familie zu und Frage nach Trainingspartner. Achte darauf, dass diese Person sich vorher auf Deine Stelle vorbereitet und branchenbezogene Fragen stellt. Übe in einem Rollenspiel das Telefonat damit Dir das Telefoninterview leichter fällt und lass Dir ein Feedback dazu geben. Beachte während des Telefoninterviews den Gesprächspartner aussprechen zu lassen und bleibe bei einer seriösen Ausdrucksweise. Achte auch auf deine Kleidung, besonders wenn es sich um ein Videointerview handelt. Aber auch bei einem telefoninterview solltest du einen gewissen Dresscode beachten. Dadurch zeigst du deinem Bewusstsein, dass Du einen wichtigen Termin hast. Natürlich solltest Du Dich nicht mit Anzug und Krawatte an den Küchentisch setzten, sondern Du musst Dich weiterhin wohl fühlen.   

 

5. No-Go’s im Telefoninterview / Videointerview:

Vermeide im Telefonat umgangssprachliche Formulierungen

  • „Jup“, „geht klar Chef“, Bei der „Sie-Form“ bleiben, außer Dir wird das Du angeboten
  • Den Gesprächspartner unterbrechen oder ihm ins Wort fallen
  • Rauchen während des Telefoninterviews
  • Das Telefonat mit „Hi“ oder „Hallo“ beginnen, sondern immer mit Namen.

 

6. Verabschiedung:

Nutze vor der Verabschiedung die Chance auf Rückfragen bei Deinem Interviewpartner. Stelle ihm bewusst Fragen über das Unternehmen und deren Entwicklung wie z.B. „Sind weitere Standorte geplant?“ oder „Sind neue Produkte in Planung?“. 

Damit hinterlässt Du einen guten Eindruck und sammelst Pluspunkte. Durch Hinweise in der Verabschiedung kannst Du in etwa einschätzen, wie Du Dich im Telefonat geschlagen hast. Des Weiteren erfährst Du, ob der Personaler Dir direkt neue Termine anbietet oder ob er sich in naher Zukunft bei Dir meldet. Sobald alle Formalitäten geklärt sind und beide Parteien sich verabschiedet haben, wird das Gespräch beendet.  

Wichtig: Warte, bis das Gespräch vom Personaler beendet wird.

 

Wir wünschen Dir viel Erfolg und Freude bei deinem Telefoninterview!

Dein RecSpec-Team